Sternchen

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Die Geschichte vom kleinen Sternchen

Wenn es ein Pferd auf dem Hof gibt, das mehr als alle anderen beschützt und behütet werden muss, dann ist das unser Sternchen. Vor vier Jahren bekam ich einen Anruf von einem Händler/Schlachter, der dennoch für einige arme Seelen ein großes Herz hat. Er fragte mich, ob ich ein Pony wolle, das ziemlich heruntergekommen sei, abgemagert und aus fürchterlichen Verhältnissen.

Als ich dorthin fuhr, stellte ich fest, dass es genau genommen zwei Ponys waren und es war deutlich zu sehen, wie sehr diese zwei armen Wesen sich gegenseitig brauchten. Das kleinere Pony war bereits einer Frau aus einem Reitbetrieb versprochen. Ich sollte das etwas größere und sehr kranke Pony übernehmen. Je mehr ich die beiden Seelchen beobachtete, wurde mir immer mehr klar, dass sie zusammen bleiben mussten. Mit Engelszungen redete ich und versuchte XX davon zu überzeugen, dass wir beide Ponys wollten. Ihm taten die beiden leid, deshalb erklärte er sich auch direkt einverstanden.

Einen Tag später wurden sie auf unseren Hof gebracht. Zwei kleine Häufchen, verzottelt, voller Milben und Pilz, voller Angst und Aufregung. Das gute Futter, das wir ihnen anboten, schauten sie völlig fassungslos an und wussten überhaupt nichts damit anzufangen. Das kleinere Pony, das wir Gretchen nannten, biss jeden, der in ihre Nähe kam. Sie legte die Ohren an und lief auf alles mit gebleckten Zähen los. Das größere Pony, unser Sternchen, war nur damit beschäftigt nahe bei Gretchen zu sein, sich ihren Schutz und ihre Liebe einzufordern und die Sicherheit, nicht alleine zu sein. Schnell stellten wir fest, dass beide Ponys eigentlich nur Brot kannten, sonst nichts. Es dauerte Wochen, bis sie ihr Futter fraßen (wir haben etliche Sorten ausprobiert) und ihr gutes Heu.
Stundenlang versuchten wir ihr Vertrauen zu gewinnen, sie darauf einzustimmen, dass sie keine Angst mehr haben mussten und dass sie nun zuhause waren. Sternchen hatte man den Schädel eingeschlagen, weshalb sie auch eine Deformation am Kopf hat sowie eine Blindheit an ihrem rechten Auge. Gretchen hatte Probleme mit der Lunge, woraufhin der Tierarzt nach gründlicher Untersuchung meinte, dass sie vermutlich nie behandelt worden sei, was dieses Problem auch chronisch werden ließ.

Jeden Tag merkte man, welche Fortschritte sie machten und jeden Tag freute man sich höllisch darüber, dass sie einfach bei uns waren und wir sie nun beschützen konnten. Kein Pferd freut sich so sehr über Putzen, Streicheln und Bürsten, wie Sterni. Kein Pferd beharrt so auf Ritualen, wie Sterni. Kein Pferd ist so sehr darauf bedacht anderen nicht zu schaden, wie Sterni. 

Im Januar 2022 starb Gretchen, neben mir auf dem Paddock. Sie sackte nicht zusammen, sondern fiel einfach um und war tot. Herzversagen, vermutete unser Tierarzt. Wir waren am Boden zerstört. Gretchen, unser liebes, wunderbares, einzigartiges Gretchen war tot. Sternchen nahm drei Tage Abschied von ihrer besten Freundin (Wir trugen Gretchen in den gemeinsamen Stall), ihrem Ein und Alles. Dann entschied sie sich langsam dazu, ihren Weg alleine weiterzugehen.
Es war so unendlich traurig alles.

Zu dieser Zeit hatten wir von o.g. Händler/Schlachter, ein weiteres Pferd bekommen, ein Fohlen, ein Rippengestell und äußerst misshandelt.
„Kleiner Mann“ tauften wir dieses Häufchen Elend, das nun der beste Freund von Sternchen werden sollte. Oft denke ich, dass diese zwei geschundenen, vergessenen Seelen einander einfach finden mussten. Abends, wenn wir reinholen, klingt Sternchens zartes, leises Wiehern über den Hof. Sie ruft die anderen, dass es nun in den Stall geht. Das ist ihre selbsternannte Aufgabe und sie ist verdammt stolz darauf. Kein Pferd läuft so elegant, trabt wie auf Wolken und galoppiert wie eine schwebende Fee, wie unser Sternchen.

Sie hat Unmengen Rituale, die jeden Tag eingehalten werden müssen, damit sie glücklich ist. Abends bekommt sie als Gute Nacht Ritual einen Apfel. Äpfel sind ihre absolute Leibspeise und ohne ihr Äpfelchen versteht sie die Welt nicht mehr. Ich muss ihr den Apfel von ihrer rechten Seite geben. Gehe ich nach links, umrundet sie mich, damit alles wieder seine Ordnung hat. Mache ich ihre Stalltür auf, damit sie rausgehen kann, muss ich ihr ein kleines Möhrchen geben, die Bürste holen und viermal über ihren Rücken streicheln. Dann geht sie los …

Sternchen bekommt ihr Heu links und rechts liegt die Silage. Daneben stehen ihre Heucobs und ihr Netz hängt nebendran. So muss das sein. Damit ihre Welt sicher bleibt und eine Stabilität hat. Und wir erfüllen das. Tag für Tag. Für Sterni Sternchen. Für dieses unfassbar wunderschöne Wesen, für diese rührselige Seele, die man einfach über alle Maßen lieben muss. Manchmal, wenn ich sie ansehe, spüre ich diese tiefe Liebe so sehr, dass mein Herz schmerzt. Sternchen. Liebes, liebes Sternchen …. Ich habe das Gefühl, dir alle Liebe dieser Welt zukommen zu lassen, von der du den Großteil deines Lebens nichts zu spüren bekommen hast.

Wir machen das wieder gut. Tag für Tag. Für dich. In bedingungsloser Liebe.

Du kannst mich gerne besuchen kommen!

Kontakt

Herz für Tier und Mensch e.V.
Homburgerstraße 202
66482 Zweibrücken
Tel. 0151 156 56 702